Ein Ausflug in die antiken Welten von Bienenwachs und Keramik

Ein Ausflug in die antiken Welten von Bienenwachs und Keramik

20.02.2021 - Kategorien: Allgemein

Kein Wunder, dass diese beiden alten Handwerke sich so gut ergänzen. Bienenwachsreste wurden in archäologischen Keramikgefäßen in ganz Europa sowie im Nahen und Fernen Osten bis in die Jungsteinzeit (ca. 8000 bis 3000 vor Christi) nachgewiesen. Da Kerzen erst 3000 vor Christi verwendet wurden, wurden viele dieser Keramikgefäße wahrscheinlich zum Servieren von Honig oder zum Lagern von Bienenwachs verwendet. Um ca. 400 vor Christi haben die Ägypter einen der ersten Kerzenhalter aus Ton verwendet. Kerzen dienen nicht mehr als Hauptlichtquelle, sondern sind heutzutage ein wesentlicher Bestandteil von Feiern, Romantik und Frieden auf der ganzen Welt.  

Die Techniken sowohl bei der Kerzenherstellung als auch bei der Keramikherstellung haben sich mit der Zeit verbessert. Eines ist jedoch gleich geblieben: Die Quelle des Bienenwachses

Woher kommt Bienenwachs?

Alles beginnt mit einer Blüte. Bienen sammeln den Nektar von Blumen und bringen ihn zurück in den Bienenstock, wo er dann entweder zu Bienenwachs oder Honig umgewandelt wird. Bienenwachs wird von den Arbeiterinnen des Bienenvolkes hergestellt. Diese sehr arbeitsamen Bienen leben nur fünf Wochen im Sommer.

Wenn sie ungefähr 10 Tage alt sind, entwickeln sie wachsbildende Drüsen, die sich auf ihrem Bauch befinden. Damit diese emsigen Bienen genug Energie zur Verfügung haben, essen sie viel Honig. Sie müssen ungefähr drei Kilogramm Honig (Nektar von ungefähr 33 Millionen Blumen) essen, um ein halbes Kilogramm abzusondern. Allein daraus kann man leicht erkennen, wie kostbar Bienenwachs ist.

Diese Drüsen am Bauch der Bienen verwandeln den Zucker aus dem Honig in Wachs. Es wird dann durch kleine Poren am Körper der Bienen freigesetzt. Das Wachs erscheint als kleine weiße Flocken am Bauch der Bienen. Es wird dann von den Bienen gekaut und für den Bau der Waben verwendet.

Biene an einer Blüte

Die Farbe des Wachses

Zum Zeitpunkt der Produktion ist das Wachs schneeweiß. Durch den Kontakt zu Pollen, den die Bienen in den Stock eintragen, wird es mit der Zeit gelblich eingefärbt. Die Farbe des Wachses wird zudem durch die Art der Pflanze bestimmt, von der die Bienen ihren Nektar sammeln. So sind Waben aus Nadelhölzern ehr dunkel und Waben von beispielsweise Rapsblüten eher sonnengelb. Das Wachs dunkelt im Laufe des Jahres etwas ein (braun bis dunkelbraun) und wird von den Imkern aus hygienischen Gründen regelmäßig aus dem Stock entfernt.

Hexagonal ist das neue Rund!

Bienen bauen ihre sechseckigen Waben unter anderem, um Honig darin zu speichern. Dieser Vorrat bringt das Volk durch den Winter, wenn keine Blumen mehr angeflogen werden. Die Waben innerhalb eines Stocks bestehen aus Hexagonen, die passgenau aneinander gereiht sind. Diese Bauweise hat sich als die effizienteste Form erwiesen, da ein optimales Wachs/Volumen-Ratio erreicht wird. Es wird sehr wenig Wachs benötigt, um eine große Menge Volumen im Inneren der Wabe zu erreichen, denn in den Waben wird nicht nur Honig gelagert - auch die Brut wohnt in diesen Hexagonen. Gleichfalls lassen sich Hexagone sehr eng packen und halten auf diese Weise die Wege innerhalb des Stocks kurz.

leere Honigbienenwaben

In der Antike konnten es sich mit Ausnahme der Geistlichen und der Oberschicht nur sehr wenige vermögende Häuser leisten, Bienenwachskerzen zu verwenden. Bienenwachs ist auch heute noch sehr kostbar. Warum?

Bienenwachskerzen sind ihr Geld wert

Manch einer schreckt vor dem Kauf von Bienenwachskerzen aufgrund des Preises erst einmal zurück - schließlich gibt es in namenhaften Möbelhäusern Teelichter im hunderter Pack für den schmalen Geldbeutel. Jedoch sind Bienenwachskerzen damals wie heute ihr Geld wert. Denn Bienen müssen ungefähr 100.000 Kilometer fliegen, um ein Pfund Wachs zu produzieren. Es ist eine absolute Fleißarbeit, die diese kleinen Maschinen vollbrigen. Damit das möglich ist, müssen sie viel essen. Es braucht ungefähr drei Kilogramm Honig um ein halbes Kilogramm Wachs abzusondern! Bienenwachs ist einfach selten und kostet ist ein Heidenaufwand in der Produktion,  pro 50 Kilogramm Honig, die ein Imker erntet, werden nur ein halbes bis ein Kilogramm Bienenwachs produziert.

Damlas wie heute verteidigen die Bienen bei Gefahr ihr Nest. Es ist daher verständlich, dass sich im Mittelalter nur der Klerus oder der Oberschicht Bienenwachskerzen leisten konnte. Die normalen Bürger mussten zur Beleuchtung auf Talgkerzen zurück greifen. Diese wurden aus dem Fett von Schafen oder Kühen hergestellt. Jedoch war diese "Alternative" mit einer extrem Rußbilung und einem recht unangenehmen Geruch beim Abbrennen verbunden.

1.
Bienenwachskerzen sorgen für saubere Raumluft

Eine Bienenwachskerze kann beim Abbrennen dabei helfen, die Raumluft zu verbessern. Denn beim Abbrennen werden negative Ionen freigesetzt, die Pollen, Gerüche, Bakterien, Staub- und Schimmelpartikel an sich binden. So schwer beladen bzw. so verklumpt sinken die Schwebstoffe zu Boden und lassen klare Luft zurück.

2.
Lange Brenndauer von Bienenwachskerzen

Bienenwachs besitzt eine besonders hohe Dichte. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass Bienenwachskerzen deutlich langsamer als normale industrielle Kerzen brennen. Die hohe Dichte der Kerzen lässt sie bis zu dreimal länger brennen als Paraffin-Kerzen! Die Dichte des Wachses ist auch der Grund für eine weitere tolle Eigenschaft:

3.
Bienenwachskerzen sind ökologisch und ressourcenschonend

Bienenwachskerzen sind die natürlichsten Kerzen und beim Verbrennen entstehen keine giftigen Stoffe. Kerzen aus Bienenwachs schonen die nachhaltig Umwelt, da das für die Herstellung benötigte Wachs aus einer natürlichen, nachwachsenden Quelle erfolgt. Eigentlich ist Bienenwachs nur ein Nebenprodukt der Imkerei, denn der Imker entfernt aus hygienischen Gründen die braun verfärbten Waben aus dem Stock. Die Herstellung von handgemachten Bienenwachskerzen ermöglicht es, diesen "Abfall" sinnvoll zu verarbeiten.

Gleichfalls besitzen Bienenwachskerzen kein Verfallsdatum!

4.
Die helle Flamme von Bienenwachskerzen

Das Licht von Bienenwachskerzen ist etwas besonderes. Die abgestrahlte Flammfarbe ähnelt der des Sonnenlichts in Bezug auf das Licht-Spektrum am meisten. Das Licht ist sehr hell und klar und der Grund dafür ist wieder die Dichte des natürliche Wachses. Da die Flammfarbe der Sonne so ähnlich ist, sagt man ihr sogar nach, dass sie dazu beitragen kann, die Belastung der Augen zu minimieren und Kopfschmerzen zu reduzieren.

5.

Ein bisschen mehr Hygge mit Bienenwachskerzen

Eine Bienenwachskerze, egal ob angezündet oder nicht, verschönert jeden Raum und sorgt für eine gemütliche Atmosphäre. Durch ihr leuchtendes Gelb sind sie gerade in der Kombination mit handgemachten Keramik-Kerzenhaltern ein Hygge-Blickfang, der den Tag entspannt ausklingen lässt.

Paraffinkerzen - nein Danke!

Paraffinkerzen stehen im Verdacht, beim Verbrennen schädliche Karzinogene in die Luft abzugeben. Paraffin ist das Abfallprodukt der Erdölindustrie und setzt sich als Bodensatz in Rohölfässern ab. Auf diese Weise bereits mit Giftstoffen belastet, wird das Paraffin zum Weißen mit weiteren Chemikalien behandelt, um die Farbe des Wachses aufzuhellen. Gleichfalls werden gern synthetische Duftstoffe hinzugefügt, die oftmals beim Abbrennen einer Paraffinkerze in die Luft abgegeben werden.

Sojawachskerzen als Alternative?

Die Forschung steht nicht still und so ist man darauf gekommen, Kerzen aus Sojawachs herzustellen. Diese sind auch aus einer nachwachsenden Ressource hergestellt und avancieren sich in den letzten Jahren zu einer sogenannten gesünderen Alternative zu Paraffinkerzen - schließlich werden sie ja nicht aus den Abfällen der Schwerölindustrie hergestellt. Jedoch besitzt Soja auch Nachteile. Soja, welches zu Wachs verarbeitet wird, steht als Nahrung nicht mehr zur Verfügung und blockiert jedoch den Acker. Vergleichbar mit Raps und der Biodieselproduktion. Des Weiteren stammt das Soja oft aus gentechnisch veränderten Pflanzen, welche zur Ertragsoptimierung mit zahlreichen Pestiziden behandelt wurden. Das gewonnene Sojawachs wird in der Weiteren Verarbeitung mit Chlor gebleicht, um es aufzuhellen. Auch die Brennfarbe von Sojawachskerzen ist eine andere. Die Flamme ist im Vergleich zu der hellen warmen Flamme von Bienenwachskerzen eher als kühl einzuordnen. Ein weiterer Nachteil ist, dass Sojawachskerzen bei einer viel niedrigeren Temperatur schmelzen. Aufgrund dessen kann das Wachs nicht für Stab- oder Stumpenkerzen verwendet werden.

Heimelig mit Bienenwachskerzen

Bienenwachskerzen sind die einzigen Kerzen, die einen völlig natürlichen Duft ohne Zusatzstoffe bieten. Der süße Geruch nach Honig beim Verbrennen ist nicht nur in der kalten Jahreszeiteine Wohltat im trauten Heim.

Auch Kerzen mit ätherischen Ölen (im Gegensatz zu synthetischen Düften) sind nicht gesund. Denn ätherische Öle dürfen nicht verbrannt werden, da sie sich beim Verbrennen in giftige Substanzen abbauen. Der beste Weg und einfachste Weg, die Raumluft frisch zu halten, ist Bienenwachskerzen zu verbrennen.

Obgleich Bienenwachs 100% natürlich ist, benötigt auch eine handgemachte Bienenwachskerze ein bisschen liebevolle Fürsorge.

zwei brenende Bienenwachskerzen

Wie verbrenne ich Bienenwachskerzen richtig?

Den Docht immer auf ½ cm gekürzt halten. Falls die Flamme zu hoch wird (über 2,5 cm), muss der Docht gekürzt werden. Eine zu hohe Flamme wird durch einen zu langen Docht verursacht. Falls der Docht pilzförmig wird, bedeutet dies, dass die Kerze Wachs schneller verbraucht, als die Flamme verbrennen kann. Dies geschieht, wenn der Docht zu lang wurde. In diesem Fall am besten die Flamme kurz löschen, den Docht kürzen und die Kerze erneut anzünden. Das Geheimnis einer perfekt brennenden Kerze ist die richtige Pflege des Dochtes.

Die Kerze nur außerhalb von Luftzügen abbrenen. Wind bewirkt, dass die Flamme beginnt zu flackern und es dadurch zu einer Rußbildung kommt.

Das flüssige Wachs frei von Verunreinigungen (Dochtreste, Streichhölzer) halten. Es empfiehlt sich, die Kerze mit einem Kerzenlöscher zu löschen (den Docht in das flüssige Wachs tauchen und sofort wieder aufrichten).

Das erste Anzünden ist am wichtigsten da auch Bienenwachskerzen ein Gedächtnis haben! Die Kerze brennt sich ein und merkt sich, wie weit sie nach außen gekommen ist. Kerzen mindestens so lange brennen lassen, bis das flüssige Wachs den Rand erreicht hat. Dies kann bis zu vier Stunden dauern.

Logo apidae-Kerzen

Wir vom Keramik-Kartell haben mit https://apidaecandles.de/ eine kleine Bienenwachskerzenmanufaktur vom Bodensee ausgemacht. Apidae hat sich auf die Fahne geschrieben, der alten Kunst der Bienenwachskerzenherstellung einen modernen Touch zu verleihen.

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