Der Hochzeitsapfel - eine liebliche alte Tradition neu belebt

Der Hochzeitsapfel - eine liebliche alte Tradition neu belebt

04.07.2020 - Kategorien: Allgemein

Ach ja, der Apfel! Ob Reichsapfel, Apfel-Po, Zankapfel, ein Apfel am Tag für den Doc, Schneewittchen und Newton, Evas oder Adamsapfel - er begleitet uns durch die Geschichte und wir verbinden gemischte Gefühle mit ihm. Zumindest solange es nicht um den essbaren Apfel geht. Dieser ist aufgrund seiner ernährungsphysiologischen Vorzüge, vor allem aber wegen seines Geschmacks, seit der Antike ein geschätztes Nahrungsmittel. Um ihn ranken sich seit Jahrtausenden Geschichten und auch König Salomon ließ ihn 500 v. Christus in seinem Hohelied besingen.

Hier wollen wir euch nun eine alte Tradition um den Apfel vorstellen und so dazu beitragen, dass sie nicht in Vergessenheit gerät.

Der Schönsten gebührt der Hochzeitsapfel
Zitat: Wie ein Apfelbaum unter Waldbäumen ist mein Geliebter unter den Burschen. In seinem Schatten begehre ich zu sitzen. Wie süß schmeckt seine Frucht meinem Gaumen.
König Samolon

Es geht natürlich um den einzigartigen Hochzeitsapfel. Diese Tradition hat sogar ihre eigene Apfelsorte. Der aus dem Fränkischen stammende Hochzeitsapfel wurde 1809 erstmals von Johann Ludwig Christ „Verzeichnis der vornehmsten Sorten des Kern- und Steinobstes, Schalen- und Beerenobstes der Christ'schen Baumschulen zu Kronberg“ beschrieben. Die Schale des Hochzeitsapfels ist wachsgelb und auf der Sonnenseite in den schönsten Rottönen gefärbt. Durch seine sehr lange Lagerzeit passt er perfekt zur Ehe - er hält ewig.

Der Schönsten gebührt der Hochzeitsapfel

Der Hochzeitsapfel ist das ambivalente Symbol für Schönheit und Zwist und wahrscheinlich auch der Auslöser des trojanischen Krieges, wenn man der griechischen Mythologie glauben schenkt. Homer hat es um 800 v. Chr. in seiner Ilias sehr anschaulich geschildert.

Die Hochzeitsapfel-Geschichte und der Trojanische Krieg

Laut dieser Erzählung lösten die legendären goldenen Äpfel der Hesperiden Begehrlichkeiten bei den Göttern und Sterblichen aus. Diese ganz speziellen Äpfel konnten Unsterblichkeit schenken und wer von ihnen isst, wird von Hunger, Durst, Leid und Krankheit befreit. Gaia überreichte einen davon Zeus und Hera zur Hochzeit als wohl ersten Hochzeitsapfel. Es könnte hier enden mit dem Hochzeitsapfel, aber Eris war nicht zur Hochzeit eingeladen worden. Die Göttin der Zwietracht war darüber so verstimmt, dass sie den Apfel stahl und bei der nächsten Hochzeit im Hochzeitsmahl versteckte. Aber nicht ohne vorher die Widmung „Für die Schönste“ auf ihm zu platzieren.

Diese Widmung sorgte für einen Tumult in der Hochzeitsgesellschaft, den Paris beenden sollte, indem er die schönste Göttin bestimmte. Das Urteil des Paris bestimmte die Liebesgöttin Aphrodite zur Schönsten. Diese, noch im Taumel ihres Sieges, versprach ihm dafür die schöne Helena von Sparta zur Frau und löste so wahrscheinlich den legendären Trojanischen Krieg aus.

die Tradition um den Hochzeitsapfel

Die Liebe geht durch den Hochzeitsapfel

Im Gegensatz zu den bekannten Hochzeitsmandeln, die für Glück, Gesundheit, Reichtum, ein langes Leben und Fruchtbarkeit stehen, sagt man dem Hochzeitsapfel eine romantischere Kraft zu. Er soll als Symbol des Lebens das frisch verheiratete Paar mit Fruchtbarkeit, aber vor allem mit unsterblicher Liebe segnen. Aufgrund seiner runden Form war der Apfel auch das Sinnbild für die Vollkommenheit der Erde. Als Symbol der Verführung und Weiblichkeit ist er in der Ehe ein treuer Begleiter. Jenes wussten auch schon die Gutbürgerlichen im Mittelalter. Heute kann man bei einigen wenigen Herstellern die diesen Brauch kennen und pflegen noch immer Hochzeitsäpfel kaufen. Diese Hochzeitsäpfel sind dann mit einer Art Sonnentattoo oder mit einer Lasergravur individualisiert erhältlich. Dies ist nicht so ganz der Tradition entsprechend, jedoch erfreut es sich zunehmender Beliebtheit und entwickelt sich langsam möglicherweise sogar zu einem Trend. So oder so bleibt von der knackigen Pracht und der Hochzeitsapfel-Tradition nach zwei Wochen nicht viel übrig. Wir vom Keramik-Kartell.de haben uns gedacht, dass wir das deutlich Nachhaltiger können. Diese liebliche, bürgerliche Tradition muss erhalten und Publik gemacht werden.
Darum fertigen wir die traditionellen und trendigen Hochzeitsäpfel aus Ton und lassen diese als Wunschäpfel an die alte Hochzeitsapfel-Tradition anknüpfen. Unsere Hochzeitsäpfel aus Ton werden von Hand individuell gefertigt und natürlich ebenfalls von Hand bemalt.

Bei der Hochzeit wird der Apfel dem Brautpaar als hochwertiges, handgefertigtes Geschenk überreicht und mit den Wünschen der Gäste auf kleinen Papierstreifen an die Jungvermählten und ihre gemeinsame Zukunft gefüllt.

Die Ehe ist für die allermeisten noch immer ein hohes Gut und damit entsprechend wertvoll. Der Hochzeitsapfel aus Ton spielt hier sehr schön mit diesem traditionellem Werteversprechen, schon allein durch die Arbeit, welche für die Herstellung nötig war. Anders als beim echten essbaren Hochzeitsapfel ist der Wert dieses Geschenks und die damit verbundenen Wünsche, sichtbar.

Hochzeitsstrauß und der Hochzeitsapfel

Die Glückwünsche der illustren Gäste sind bis zur Verlesung im innerem des Hochzeitsapfels verborgen. Am Ende der Feier werden die Wünsche des Hochzeitsapfels vorgelesen und die Magie des immerwährenden Apfels nimmt ihren Lauf. Gerade dieser Hochzeitsapfel aus Ton ist auch Jahre nach der Hochzeit eine schöne Erinnerung, da der handgefertigte Apfel mit seinen Wünschen auch Jahrzehnte mühelos überdauert.

Und wenn die Wünsche im Laufe der Ehe unterwegs verloren gegangen sind, ist der keramische Apfel ein ideales Anzuchtgefäß für den ersten Baum, den Mann pflanzen soll. Hoffentlich wird es ein Hochzeitsapfelbaum.