Handgemachtes gewinnt immer mehr an Bedeutung, dabei ist es egal, ob es um die selbst gestrickte Mütze geht oder um handbemalte Schuhe. Es ist einfach an der Zeit, von der Industriellen Massenware wegzukommen und seinem zu hause einen individuellen Charme zu verleihen. Handgemachtes für Handgemachtes. Die Seifenschale passt da hervorragend ins Bild und auch in die aktuelle Situation. Dieses niedliche Bad-Utensil wurde von mir von Hand gefertigt. Die Rundung der eckigen Seifenschale folgt dabei dem goldenen Schnitt - absolut augenschmeichelnd!
Noch während der Fertigung habe ich dem Stück, zur Vermeidung von Staunässe, ein ausreichend großes Loch für den Wasserablauf und zur Form passende Füße angesetzt. Als sie vollständig getrocknet war, wurde es entgratet und die Wände final bearbeitet.
Es folgte der erste Brand (Schrühbrand), anschließend wurde die Seifenschale mit der Raku-Technik im Glasurband bearbeitet. Die Technik wurde in Japan im 16. Jahrhundert entwickelt und findet weltweit Anklang. Dabei werden die > 1000 °C heißen Keramiken gelb glühend aus dem Ofen genommen und in eine reduzierende Umgebung gebracht. Die reduzierende Umgebung wurde hier mit Sägespänen erreicht. Sobald die gelb glühenden Keramiken in Kontakt mit den Spänen kommen, entzünden sie diese. Das luftdichte Abdecken führt zur Reduktion und einem Schwelbrand.
Bedingt durch den rapiden Temperatursturz kommt es zu Spannungsrissen (Cracs) und einem Craquelé im Gefäß. Der Ruß färbt diese in schwarz ein und macht jedes Stück unverwechselbar einzigartig. Abschließend wurde die Keramiken von mir mit einem rauen Schwamm und Stahlwolle geputzt. Trotz sorgfältigsten putzen, der Geruch von Asche, Ruß und Feuer ist noch nicht vollständig verflogen, dafür ist der Brand einfach noch nicht lang genug her.
Die runde Seifenschale ist in etwa 2 cm hoch und besitzt einen Durchmesser von ca. 9 cm.